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Weingut Hans Wirsching - "Alte Reben - Weingut des Jahres 2024"

Was sind alte Reben?

Dass ein hohes Alter kein Nachteil sein muss, wissen wir Winzer nur allzu gut. Schließlich entwickeln sich bestimmte Weine im Alter oft noch so prächtig, dass  Weinsammler seit Generationen beachtliche Summen für Jahrzehnte alte Weine zahlen. Auch der Begriff “Alte Reben” ist im Weinbau positiv besetzt – vor allem auf den Etiketten traditionsbewusster Weingüter sieht man ihn heute immer regelmäßiger. Nicht jeder weiß allerdings so genau, was dieser Begriff eigentlich bedeutet. Wir lüften heute ein wenig das Geheimnis.

 

Definition

 

Eines vorweg: es gibt keine feste Definition im deutschen oder internationalen Weinrecht, der Begriff hat demnach genau genommen keine weinrechtliche Bedeutung. In der Praxis bezeichnet man damit Rebstöcke mit einem Mindestalter von 25 Jahren, es können aber auch wesentlich mehr sein. An der Mosel existieren bspw. Weinreben, die über 120 Jahre alt sind. Als älteste Weinrebe der Welt gilt laut dem „Guiness Buch der Rekorde“ ein Exemplar aus Maribor in Slowenien, “Stara trta” genannt – dieses misst über 450 Jahre und hat somit bereits in der Zeit von Shakespeare existiert. Erstaunlicherweise trägt diese beachtliche Rebe sogar noch Früchte: jedes Jahr wird daraus eine limitierte Menge in kleinen Flaschen abgefüllt. Davon abgesehen beträgt jedoch das Alter der meisten alten Reben in Deutschland zwischen 30 und 50 Jahre. Bei uns sind solche alten Reben vor allem im Iphöfer Kronsberg, aber auch im Julius-Echter-Berg zu finden. 

 

Was macht Alte Reben so besonders?

 

Im zunehmenden Alter sinken die Erträge von Reben. Der Rebstock wächst nur noch minimal und produziert weniger Blätter und Früchte. Wo man früher jedoch im Sinne der Ertragsmaximierung spätestens nach 20 Jahren die Rebstöcke durch jüngere ersetzt hat, ist man sich heute der besonderen Qualität alter Reben bewusst – Klasse statt Masse lautet das Motto. Die Reben sind durch ihre langjährige Existenz tief in den Boden gewachsen, was ihnen eine bessere Nährstoffversorgung und eine stärkere Widerstandskraft gegen äußere Einflüsse verleiht. Bis zu 20 Meter tief können die Reben wurzeln. Auf diese Art können sie Mineralien und Nährstoffe aus unteren Schichten ziehen, die jüngere Reben noch nicht erreichen. Als Folge der reduzierten Ertragsmenge sind Trauben von alten Reben i.d.R. kleiner und haben eine dickere Haut. Dies führt zu einer höheren Intensität der Aromen und einer besseren Struktur des Weins. Bei uns sind Weine aus alten Reben besonders würzig, erdig und mineralisch – sie spiegeln somit unser Terroir rund um den Gipskeuper perfekt wieder. Diese typische enge Verbindung zum Terroir und das authentische, komplexe Trinkvergnügen sind ein Grund, warum viele Weingüter – uns eingeschlossen –  ihre alten Reben heute wie Schätze hüten. Und wer weiß, vielleicht steht auch eine unserer Reben in 400 Jahren noch da.

 

Sind Sie auch an alte Reben – Weinen interessiert? Hier finden Sie eine Auflistung aller derzeit verfügbaren Weine:

2023 Iphöfer Kronsberg Silvaner Alte Reben trocken VDP.ERSTE LAGE

2022 Iphöfer Kronsberg Riesling Alte Reben trocken VDP.ERSTE LAGE

2023 Iphöfer Kronsberg Weißburgunder Alte Reben trocken VDP.ERSTE LAGE

2023 Iphöfer Kronsberg Scheurebe Alte Reben trocken VDP.ERSTE LAGE

2023 Iphöfer Julius-Echter-Berg Grauburgunder Alte Reben trocken VDP.ERSTE LAGE